Iran

Nebensache Fußball

Im Iran stehen derzeit die systemkritischen Proteste mehr im Fokus als die nahende WM. Sardar Azmoun von Bayer Leverkusen hat sich klar positioniert
Sardar Azmoun
Der Star: Sardar Azmoun. Fotos: IMAGO/Shengolpixs, Gepa pictures
Der Iran ist wohl der umstrittenste Teilnehmer bei dieser WM. In dem Land dreht sich aktuell nur wenig um Fußball. Vielmehr bestimmen die systemkritischen Massenproteste die Schlagzeilen. Superstar Sardar Azmoun nimmt dabei eine klare Haltung ein. Der Spieler von Bayer Leverkusen äußerte sich unter anderem via Instagram kritisch nach dem Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini – und riskierte damit seine Freiheit. „Er stellt sich mit seinen Posts klar auf die Seite der Demonstranten. Azmoun erhält dadurch die Unterstützung vieler Fans“, sagte der ehemalige iranische Profiringer Shoan Vaisi dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Bundesliga-Profi Azmoun ging mit den Beiträgen in die Offensive. „Ich hoffe, eines Tages wird die ganze Welt dich respektieren“, hatte der 27-Jährige zu einem Foto einer iranischen Frau ohne Kopftuch geschrieben. Die Menschen im Iran könnten die WM nun sogar für weitere Proteste nutzen. Die Menschen des Landes wollten jedoch gar nicht, dass es zur Teilnahme kommt. „Es wurde in Umfragen der WM-Ausschluss gefordert“, sagt Vaisi.

Der Trainer

Carlos Queiroz (69)

trägt seit September 2022 zum zweiten Mal die Verantwortung für die Auswahl des Iran. Während seiner ersten Amtszeit führte der Portugiese, ehemaliger Co-Trainer von Manchester United (2002 bis 2003 und 2004 bis 2009) und Chefcoach von Real Madrid (2003 bis 2004), das Land zu den WM-Endrunden 2014 und 2018.

Der Kader

Schnellcheck

Größte Erfolge

Bislang fünf WM-Teilnahmen: fünfmal Vorrunde (1978, 1998, 2006, 2014, 2018); Asienmeister 1968, 1972, 1976; Sieger des AFC-OFC-Challenge-Cups 2003.

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