Deutschland

Der nächste Weltfußballer

Ein Juwel, das alles kann: Bayern Münchens Jamal Musiala ist trotz seiner erst 19 Jahre nicht mehr aus der DFB-Elf wegzudenken
Das Juwel des deutschen Fußballs: Jamal Musiala. Fotos: IMAGO/Sportfoto Rudel (2)
Egal, wie seine Karriere auch weitergehen mag, irgendwann wird Jamal Musiala an diesen 11. Oktober 2021 zurückdenken, auch wenn Fußballglamour eigentlich ganz anders klingt. In der WM-Qualifikation setzte er beim 4:0 der deutschen Nationalmannschaft in Skopje gegen Nordmazedonien in der 83. Minute den Schlusspunkt nach Vorarbeit von Karim Adeyemi. Obwohl er damit zum zweitjüngsten Torschützen der deutschen Auswahl avancierte (nach Marius Hiller 1910), war dies für viele nur eine Randnotiz, für den damals 18-Jährigen dagegen der Startschuss einer (vermutlich) ganz großen DFB-Karriere. Gut ein Jahr später hat der Allrounder bereits 17 Länderspiele auf dem Zettel und einen Marktwert von 80 Millionen Euro. Auf die Frage, ob Musiala einmal Weltfußballer werden könnte, antwortete Deutschlands einziger Weltfußballer, Lothar Matthäus: „Er hat alle Fähigkeiten dazu. Diese Leichtigkeit, seine Schnelligkeit, seine technischen Fähigkeiten, seine spielerische Qualität. Jamal setzt sich jetzt schon gegen Spieler durch, die Großes geleistet haben. Und er bleibt normal. Das ist wichtig, wenn man ein großer Spieler werden will – und ich bin mir sicher: Er wird einer.“ Aus dem Starensemble des FC Bayern ist „Bambi“, wie ihn Mitspieler Serge Gnabry einst taufte, längst nicht mehr wegzudenken, hatte er nach Abschluss der Vorrunde in der Champions League in 19 Pflichtspielen bereits 18 Torbeteiligungen (zehn Treffer, acht Vorlagen) auf dem Konto. Und auch bei Hansi Flick ist inzwischen nur noch die Frage, wo er sein „Bambi“ auf die Wiese schickt, nicht mehr ob. Auch der Bundestrainer gerät ins Schwärmen, wenn er über sein größtes Juwel spricht: „Es ist ein Genuss, ihn spielen zu sehen. Er hat diese Leichtigkeit am Ball, sich aus Drucksituationen zu lösen, und in seinem Alter schon eine große Torgefahr.“ Und die will Musiala nun auch auf größtmöglicher Bühne unter Beweis stellen.

Der Trainer

Hansi Flick (57)

war nach 15 Jahren Joachim Löw für Viele so etwas wie der logische Nachfolger auf dem Posten des Bundestrainers. Flick war beim WM-Triumph 2014 in Brasilien Löws Assistent und später auch Sportdirektor beim DFB. Bevor er nach der missglückten EM 2021 zum Verband zurückkehrte, gewann er als Chefcoach des FC Bayern sieben Titel in knapp anderthalb Jahren, darunter zwei deutsche Meisterschaften und 2020 die Champions League. Ein Trainer, der bei den Spielern für seine kommunikative Art geschätzt wird – der aber die schwierige Aufgabe bewältigen muss, den gegen Ende der Ära Löw eingeleiteten Umbruch im DFB-Team fortzusetzen.

Der Kader

Schnellcheck

WM-Bilanz

Bislang 19 Teilnahmen: viermal Weltmeister (1954, 1974, 1990, 2014), viermal Zweiter (1966, 1982, 1986, 2002), viermal Dritter (1934, 1970, 2006, 2010), einmal Vierter (1958), dreimal Viertelfinale (1962, 1994, 1998), einmal Zwischenrunde (1978), einmal Achtelfinale (1938), einmal Vorrunde (2018)

Größte Erfolge

Europameister 1972, 1980, 1996; EM-Zweiter 1976, 1992, 2008; Confed-Cup-Sieger 2017

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