Am 12. Juni 2021 hält die Welt den Atem an. Beim EM-Gruppenspiel gegen Finnland bricht Dänemarks Christian Eriksen (großes Bild) zusammen. Herzstillstand. Sein Leben wird von den Sanitätern gerettet, seine fußballerische Zukunft ist zunächst offen. Wohl auch aus Solidarität mit dem Kollegen wächst Dänemark im weiteren Turnierverlauf über sich hinaus, fliegt bis ins Halbfinale.
Eriksen ist mittlerweile zurück auf dem Platz. Weil er in Italien mit seinem nach dem Zusammenbruch eingesetzten Defibrillator nicht mehr spielen darf, wechselte er von Inter Mailand über den FC Brentford zu Manchester United, wird wieder in die Nationalmannschaft berufen und führt nun das Aufgebot von Coach Kasper Hjulmand an.
Eriksen als Leader, dazu auf internationalem Niveau gestählte Profis wie die Verteidiger Simon Kjaer (AC Mailand) und Andreas Christensen (FC Barcelona), Mittelfeldmotor Pierre-Emile Höjbjerg (Tottenham Hotspur) und Abräumer Thomas Delaney, Bundesliga-Profis wie Frankfurts Jesper Lindström (kleine Bilder von oben), Jonas Wind (VfL Wolfsburg) und Torhüter Oliver Christensen (Hertha BSC): Dänemark hat das Potenzial zum Geheimfavoriten. „Wir wissen, dass die größeren Fußballnationen objektiv gesehen bessere Chancen haben, die großen Trophäen zu gewinnen. Aber wir haben unsere eigenen Träume“, sagte Coach Hjulmand nach der Qualifikation.
Klar ist auch: In einer Gruppe mit Titelverteidiger Frankreich sowie Tunesien (erster Gegner am 22. November) und Australien sollte der Einzug ins Achtelfinale Minimalziel sein. Optisch wird das Team für Aufmerksamkeit sorgen. Eine Version des WM-Trikots ist in schlichtem Schwarz gehalten, „um zu zeigen, dass wir einige Dinge an der Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Katar nicht gutheißen“, wie Verbandsgeschäftsführer Jakob Jensen erklärte.